Der Name Krawany
Der Beginn der Biedermeierzeit läutete eine neue Ära ein. Die kleine Eisenhandlung war nun im Besitz von Khornreuters Nachfahren. 1842 übernahm Franz Krawany das Geschäft von seinen Verwandten und übergab es schließlich nach 34 langen Jahren seinem Sohn. Kurz nachdem Mödling 1875 zur Stadt erhoben wurde, war Johann Krawany neuer Geschäftseigentümer. Seinen Namen trägt der Betrieb bis heute.
Das kaiserliche Dekret
Die Geschichte der Firma Krawany begann vor 360 Jahren per kaiserlichem Erlass auf dem heutigen Mödlinger Freiheitsplatz Nummer 4. Damals wurde dem Mödlinger Bürger, Georgen Khornreuter, die Genehmigung zur Betreibung eines kleinen Eisenhandels erteilt. Dem Handel mit Sensen, Hauen, Sicheln, Krampen, Wein- und Strohmessern konnte er nun lebenslang nachgehen.
Bereits wenige Jahrzehnte nach der Gründung der Eisenhandlung folgten schwere Zeiten, geprägt durch die zweite Türkenbelagerung 1683 und die sich rasant ausbreitende Pestepidemie. Mit der Errichtung der Pestsäule in den Jahren 1714-1716 auf dem ehemaligen Kornmarkt, heute Freiheitsplatz, brachten die Mödlinger Bürger ihre Dankbarkeit für das Ende der Pest zum Ausdruck. Diese „Dreifaltigkeitssäule“ im Herzen von Mödling umringen bis heute die Geschäftslokale des Unternehmens Krawany.





Vom Pferdegespann zum Lastwagen
Im Jahr 1911 folgte Kommerzialrat Franz Xaver Krawany seinem Vater Johann als Eigentümer des Unternehmens. Man schrieb das Jahr 1914: Der erste Weltkrieg brach aus. Nach Jahren der Entbehrungen sollte die Firma jedoch bald mit neuen Abteilungen und zusätzlichem Sortiment in neuem Glanz erstrahlen. Bis 1924 wurden die Eisenvorräte per Pferdewagen aus Wien geholt: Die Fuhrwerke brachen stets um vier Uhr Früh in Mödling auf, um dann mit vier Tonnen Eisen beladen über das Kopfsteinpflaster des Wienerberges zurückzukehren. Die neuen technischen Möglichkeiten mit einem eigenen Gleisanschluss auf dem Mödlinger Bahnhof erleichterten schließlich die Transportwege enorm.
Im Jahr 1925 wurde in der Herzoggasse 1 eine Abteilung für Haus-, Küchen- und Gasthofeinrichtungen gegründet. Inzwischen hatte auch die Motorisierung des Fuhrparks Einzug gehalten. Obwohl die Zeiten zunehmend schwieriger wurden, überstand das Unternehmen erfolgreich Inflation, Sturm und Krieg.

Unermüdlicher Aufbau
Doch der Krieg hinterließ seine Spuren. Herta Eichinger, eine der vier Töchter Franz Krawanys, brachte die Firma mit ihrem Mann Georg sen. als Geschäftsführer durch diese schwierige Zeit.
Nach Jahren unermüdlicher Aufbauarbeit stellten sich die ersten Erfolge ein. Der Filialgründung in Mattersburg im Jahr 1949 folgten jene in Deutschkreutz und Neusiedl am See im Burgenland. In Mödling übersiedelte die Spielwarenabteilung vom Standort des heutigen Porzellangeschäftes auf den Freiheitsplatz 9.






… bis heute
1976 übergab Herta Eichinger ihrem Sohn Georg Eichinger eine erfolgreich gewachsene Firma. Um größeren Aufträgen für Gewerbe- und Privatkunden gerecht zu werden, wurde 1997 der gesamte Bereich für Baustoffe und Spenglerwaren von Mödling nach Wiener Neudorf ausgelagert. Dort bietet eine Fläche von 10.000 m2 Platz für ein großes, vielfältiges Produktlager sowie einen eigenen Fuhrpark.
Georg Eichingers Tochter Margareta und ihr Ehemann Marc Wilmink übernahmen 2003 die Geschäftsleitung. Sie setzen nun die Krawany-Tradition fort: mit bewährter persönlicher Atmosphäre im Betrieb, gewohnt kompetenter Kundenberatung und konstanter Weiterentwicklung des Unternehmens. Die Fachgeschäfte in Mödling wurden und werden laufend erweitert und modernisiert, der Geschäftsbereich für Gewerbekunden wird bis Ungarn ausgebaut.



















